Die Kappeler Nachwuchshoffnung Tamara Arnold erklimmt in den nächsten Wochen eine neue Stufe in ihrer Karriere.
Erstmals wird sie bei einem Profiturnier im Hauptfeld antreten und auf der Juniorentour höher dotierte Events bestreiten. Mit einer einzigen Ausnahme – einem Turnier im türkischen Antalya, bei dem Tamara Arnold im April die Qualifikation bestritten hatte – ist die 15-Jährige bisher auf internationalem Parkett ausschliesslich bei Juniorenturnieren angetreten. Diese Woche kommt es nun zur Premiere im Hauptfeld des mit 10 000 Dollar dotierten ITF-Turniers in Caslano. Arnold, die dank einer Wildcard im Hauptfeld steht, trifft zum Auftakt auf die vier Jahre ältere Cristiana Ferrando (WTA 955) – keine unlösbare Aufgabe. Der Sprung von den Juniorinnen zu den Profis ist jedoch gross, entsprechend setzt sich Tamara Arnold vor ihrem Debüt keine überrissenen Ziele. «Die Spielerinnen sind um einiges älter und erfahrener. Trotzdem glaube ich, dass ich vom Niveau her mithalten kann. Ich werde alles geben, auch wenn es schwer wird, eine Runde zu gewinnen. Ich bin jetzt für einmal die Jägerin und nicht mehr die Gejagte», analysiert die junge Kappelerin die Situation.
Grosser und bewusster Schritt
Die Gejagte war Tamara Arnold zuletzt auf der Juniorentour, wo sie bei ihren letzten drei Einsätzen zwei Mal als Nummer sechs und einmal gar als Nummer zwei der Setzliste geführt wurde. In dieser Rolle vermochte sie zu überzeugen, erreichte sie doch gleich drei Mal die Halbfinals. Dank diesen guten Resultaten konnte sie sich in der Juniorenweltrangliste den Top 300 annähern. Damit steht für Tamara Arnold auch auf der Juniorentour ein grosser Schritt an: Um sich weiter verbessern zu können, muss sie höher dotierte Turniere spielen, ansonsten kann sie nicht genügend Weltranglistenpunkte sammeln. Nach dem Turnier in Caslano spielt sie daher erstmals zwei Turniere der zweiten Kategorie in Serbien, wo es mehr als doppelt so viele Punkte zu gewinnen gibt als beispielsweise bei ihren letzten Einsätzen in Belgien, Luxemburg und der Türkei. In Serbien wird Arnold wie diese Woche in Caslano wieder die Rolle der Jägerin einnehmen. Beim ersten Turnier hat sie ganz knapp im Hauptfeld Unterschlupf gefunden, beim zweiten muss sie gar in der Qualifikation antreten. «Es war eine bewusste Entscheidung, dass ich jetzt stärker besetzte Turniere spielen werde. Ich weiss, dass es nicht einfach wird, aber ich will mich auf diesem Niveau messen», sagt die Kappelerin.
VON FABIO BARANZINI