Tamara Arnold hat einen steilen Aufstieg hinter sich
Tamara Arnold gehört neu zu den besten 200 Juniorinnen der Welt.
Zu Beginn des Jahres hatte sie noch eine Position ausserhalb der Top 800 belegt.
VON FABIO BARANZINI
Tamara Arnold (ITF 253) hat in Frankreich erstmals das Endspiel eines Grad-3-Turniers erreicht – und das gleich im Einzel und im Doppel.
Die Kappelerin kann auf eine erfolgreiche Woche zurückblicken. Beim Turnier im französischen Saint Cyprien, einem Event der dritten Kategorie, hat Tamara Arnold sowohl im Einzel als auch im Doppel das Endspiel erreicht. Im Einzelfinal gegen ihre Landsfrau Rebeka Masárová (ITF 400) setzte es trotz gutem Beginn eine relativ deutliche 4:6, 0:6-Niederlage ab. «Dass ich nach dem knappen Startsatz im ersten Game des zweiten Satzes super gespielt, dieses aber trotzdem verloren habe, hat mir das Genick gebrochen. Danach war ich zwei, drei Games völlig weg. Rebeka hat das Match aber auch solid nach Hause gespielt», gibt sich Arnold als faire Verliererin. Obwohl es in den beiden Finalspielen nicht klappen wollte – im Doppel scheiterte sie an der Seite von Pauline Jahren ganz knapp mit 6:7, 6:7 –, kann Tamara Arnold viel Positives mitnehmen von ihrem Einsatz in Frankreich. Vor allem mit dem Halbfinalspiel gegen die starke Ukrainerin Katarina Zavatska (ITF 787) war die Kappelerin sehr zufrieden. «Es war ein unglaublich intensives Spiel mit Hammer Ballwechseln. Wir haben uns nichts geschenkt und ich habe vor allem in den Sätzen zwei und drei sehr gut gespielt. Doch dieses Match hat mir viel mentale und körperliche Energie gestohlen.» Energie, die dann im Endspiel gefehlt hat.
Unglaubliche Wende
Denn der Halbfinal war nicht das erste Einzel, bei dem Arnold über die volle Distanz gehen musste. Bereits in den Runden eins und zwei musste die Kappelerin kämpfen. Es war daher keinesfalls selbstverständlich, dass sie erstmals das Endspiel eines Grad-3-Turniers erreichte, denn bereits in der zweiten Runde stand sie kurz vor dem Aus. Gegen die Französin Lea Romain (ITF 1213) lag sie scheinbar aussichtslos mit 0:6, 1:4 zurück, konnte die Partie aber dennoch drehen. «Ich habe einfach gekämpft bis zum Schluss. Als ich dieses Match gewonnen hatte, wusste ich, dass es diese Woche gut kommt», meint sie rückblickend. Dank den gewonnen Punkten wird sich Tamara Arnold in der Juniorenweltrangliste weiter verbessern und so gut klassiert sein wie nie zuvor. Die 15-jährige Kappelerin wird neu zu den besten 200 Juniorinnen der Welt gehören. Mit diesem Aufstieg sind auch die eigenen Ansprüche gestiegen. Dies zeigt auch ihre Antwort auf die Frage, ob denn das Turnier in Frankreich ihr bisher grösster Erfolg gewesen sei: «Ich denke schon, aber ich hoffe es werden noch bessere Turniere kommen. Ich bin zwar zufrieden mit den beiden Finalteilnahmen, aber beim nächsten Mal will ich unbedingt den Turniersieg.»