Tamara Arnold (N2, 23) fand an den Junioren-Schweizer-Meisterschaften ihre Form wieder, doch am Ende reicht es dennoch nicht zum Titel.
Tamara Arnold gewinnt Silber
Es hätte der perfekte Start in die neue Saison werden können für Tamara Arnold. An den Junioren-Schweizer- Meisterschaften spielte die an Nummer zwei gesetzte Kappelerin endlich wieder befreit und mit der nötigen Aggressivität auf. Weit weg schienen die Matches der letzten Wochen, in denen Arnold nach der Rückkehr von ihrer langen Verletzungspause zu zögerlich agierte und in den wichtigen Momenten die falschen Entscheidungen traf. «Ich habe wirklich mega gut gespielt. Ich war stets auf dem Weg ans Netz, versuchte, die Punkte zu dominieren und machte vor allem beim Return sehr viel Druck», so Arnold.
Entsprechend gut waren auch die Resultate in den ersten drei Runden. Gegen Medina Sahinagic (N4, 51) und Alexandra Wimmer (R1) gab Arnold nur gerade drei Games ab und auch im Halbfinale war sie nach Startschwierigkeiten gegen Leonie Küng (N2, 24), mit der sie an der Elite-Schweizer-Meisterschaft im Dezember die Silbermedaille im Doppel gewonnen hatte, die bessere Spielerin. Nach einem 3:5-Rückstand liess die eben erst 17 Jahre alt gewordene Arnold nichts mehr anbrennen und siegte 7:5, 6:3. «Das war das beste Match im gesamten Turnier. Ich war extrem motiviert und habe um jeden Punkt gekämpft.»
Auch Physio kann nicht helfen
Und die Chancen standen gut, dass Tamara Arnold ihre Titelsammlung komplettieren konnte – in den Kategorien U12, U14 und U16 hatte sie schon Gold gewonnen –, denn im Final wartete nicht die Topfavoritin Ylena In-Albon (N2, 19), sondern etwas überraschend Susan Bandecchi (N3, 27). Doch ausgerechnet in diesem Spiel schlug die Verletzungshexe zu. Beim Stande von 2:2, 40:15 versuchte Arnold, einen Ball zu erlaufen, als sie einen stechenden Schmerz im Rücken verspürte. «Es hat wirklich extrem wehgetan. Kurzzeitig war ich völlig von der Rolle, verlor das Game und musste mich in der Pause von der Physiotherapeutin behandeln lassen», so Arnold.
Doch die Schmerzen blieben und Arnold konnte sich kaum mehr bewegen. Entsprechend hatte Susan Bandecchi leichtes Spiel und gewann 6:3, 6:2. Tamara Arnold muss sich dagegen mit der Silbermedaille – ihrer insgesamt 14. Medaille an nationalen Titelkämpfen – begnügen. «Ich bin sehr traurig, dass ich diesen Titel nicht holen konnte. Ich war überzeugt, dass ich hätte gewinnen können. Es war mein Turnier», kann Arnold ihre Enttäuschung verständlicherweise kaum verbergen. Immerhin bleibt ihr die Gewissheit, dass sie nach schwierigen Monaten wieder zu ihrem Spiel gefunden hat. Und auch der Rücken, sollte nach ein paar Ruhetagen wieder mitspielen.
VON FABIO BARANZINI - OLTNER TAGBLATT - Dienstag, 12. JANUAR 2016